Man kann in die Tiere nichts hinein prügeln,
aber man kann manches aus ihnen heraus streicheln.
(Astrid Lindgren)
Begleithundprüfung
Die Erziehung des Hundes auf Alltagstauglichkeit steht hier im Vordergrund. Neben der Verkehrssicherheit wird auch die Sozialverträglichkeit und Unbefangenheit des Hundes in verschiedenen Alltagssituationen zunächst im eingefriedeten Grundstück, danach im öffentlichen Straßenverkehr überprüft. Der Halter muss beweisen, dass er über Grundwissen der Hundehaltung verfügt und in einem Sachkundetest diverse Fragen beantworten. Die Begleithundeprüfung ist die Grundlage für alle weiteren Sportarten. Für weitere Prüfungen muss diese nachgewiesen sein.
Fährtenhundeausbildung
Die Fährtensuche ist eine der anspruchvollsten Aufgaben für Hunde. Diese Arbeit basiert auf der optimalen Nasenveranlagung des Hundes. Auf einer Distanz von 250 m bis zu 2 km mit Winkeln und Bögen und dem Auffinden von kleinen Gegenständen muss der Hund seine Fähigkeiten unter Beweis stellen. Man beginnt mit der Eigenfährte und kann in den verschiedenen Stufen bis hin zu einer drei Stunden alten Fremdfährte, die auch noch mehrfach
von Verleitungsfährten gekreuzt ist, den Hund ausbilden und in Prüfungen Führen. Dem Team Mensch/Hund, dem diese Sparte Freude bereitet, kann zusätzlich neben der Fährtenarbeit auch noch das Stöbern erlernen.
Vielseitigkeitssport
Fährtenarbeit, Unterordnung und Schutzdienst, das sind die drei Elemente des Vielseitigkeitssports. Es ist die älteste Hundesportart überhaupt und wohl auch die, die den Hunden am meisten abverlangt. Es ist die Sportart die den Trieben und Veranlagungen der Hunde in ihrer Ursprünglichkeit am nächsten kommt.
Bei der Fährtenarbeit gilt es, 400 bis 800 Schritt lange Fährten zu verfolgen und bis zu drei Gegenstände erkennen und anzuzeigen/zu verweisen.
Die zweite Abteilung ist die Unterordnung. In Übungen wie der Leinenführigkeit, Freifolge, Sitz-, Platz- und Steh aus der Bewegung sowie Apportierübungen soll der Hund zeigen, dass er freudig, exakt, schnell und aufmerksam die Hörzeichen des Hundeführers ausführt.
Mit der dritten Abteilung, dem Schutzdienst, komplettiert sich die Vielseitigkeitsprüfung. Hier wird der Gehorsam des Hundes in Grenzfällen überprüft. Mit dem Aufspüren des Scheintäters (Helfer) beginnt alles. Danach folgen Situationen wie Verhindern von Fluchtversuchen, Bewachen, Verhindern eines Überfalls usw. Ganz entscheidend für diese
Arbeit mit dem Hund ist die Disziplin des Hundeführers und das Verhalten des Hundes, wie z.B. Ausgeglichenheit, Nervenstärke, Selbstbewusstsein, Belastbarkeit und gute Kommunikation mit dem Hundeführer.
Schutzdienst: beste Lehrzeit für Hund und Mensch
Schutzdienst, die Königsdisziplin der Hundearbeit, ist kein Selbstzweck und soll auch nicht nur dazu dienen, bestimmte Aufgaben mit Hilfe eines Tiers zu erledigen. Schutzdienst ist auch eine der Grundvoraussetzungen für die Erhaltung der Rasse in ihrer bisherigen Qualität. Dabei stellen weder die Ausbildung noch der Sport selbst eine Gefahr für andere dar. Eher ist das Gegenteil richtig: Gerade der sportlich aktive, im Schutzdienst sichere und energische Hund zeigt sich Menschen gegenüber als gutartig und friedlich. Er kann sich im Schutzdienst-Sport austoben und genau das schafft die Ausgeglichenheit, die von dem Tier gefordert wird.
Die Voraussetzung einer gezielten Schutzhundausbildung beruht deshalb immer auf dem inneren Zusammenhang zwischen Triebveranlagung, Belastbarkeit und Selbstsicherheit. Eine wichtige Rolle spielt dabei die ererbte Freude an der Auseinandersetzung, nicht zu verwechseln mit Aggression und Schärfe. Belastbarkeit, die andere Voraussetzung, setzt physische Robustheit voraus, Gesundheit und damit auch die körperliche Fähigkeit zu Leistung. Als Selbstsicherheit werden die Fähigkeit und der Wille, auch in kritischen und gefährlichen Situationen zu helfen, gewertet. Sind diese Eigenschaften in einem Junghund erkannt, eignet er sich voraussichtlich für eine Schutzhundausbildung – vorausgesetzt, auch seine Belastbarkeit erlaubt das anstrengende Training. All das richtig einzuschätzen, ist Aufgabe und Leistung des Besitzers und Ausbilders.
Ausbildung zum Schutzhund – das ist für viele Hundesportler die Krönung ihres Zusammenlebens mit dem Tier an ihrer Seite. Hier kann der Hund mehr als Kunststückchen machen, ist ein anderer als nur der amüsante Begleiter, nicht nur ein daneben lebendes Stück Naturersatz. Schutzhunde sind beste Familienmitglieder aus eigenem Wollen und mit eigenem Urteilsvermögen.
Erfahrene Ausbildungswarte in den Ortsgruppen des SV stehen bei der Ausbildung mit Rat und Tat zur Seite und bereiten die Hundeführer und ihre Tiere auf die Schutzhundprüfung vor, die später von SV-Leistungsrichtern abgenommen wird. Die Schutzhundprüfung umfasst die Sparten Fährtenarbeit, Unterordnung und Schutzdienst.